Kurz erklärt: Ekzeme- Woran man sie erkennt und wie man sie behandelt
- Definition: Ekzem (auch Dermatitis oder Juckflechte) ist ein Sammelbegriff für entzündliche, meist juckende, nicht ansteckende Hautkrankheiten der äußersten Hautschicht. 4 Formen treten am häufigsten auf: Atopisches Ekzem, Seborrhoisches Ekzem, Allergisches Ekzem und Toxisches Ekzem.
- Symptome: Juckreiz, Rötungen (bei hellen Hauttypen) und Aufhellungen (bei dunkleren Hauttypen), Bläschen, fettende Stellen, trockene Stellen, Schuppungen.
- Ursachen: Je nach Ekzemform gibt es verschiedene Ursachen, hierzu zählen: Familiäre Veranlagung, Allergene, Reizstoffe, Chemikalien und eine vermehrte Talgproduktion. Auslösende Faktoren sind u.a. Stress, Hormonschwankungen, starkes Schwitzen, bestimmte Textilien, extremes Klima und ein geschwächtes Immunsystem.
- Diagnose: Krankheitsgeschichte, körperliche Untersuchung, Allergie-Tests (Epikutan- und Provokationstest).
- Therapie: Steroide, Calcineurininhibitoren, Antipilzmittel, Lichttherapie (PUVA).
- Prävention: Regelmäßige Hautpflege und vermeiden von Reizstoffen.
Symptome: Welche Beschwerden hat man bei einem Ekzem?
Ekzeme können einen akuten (schnell verlaufenden) oder einen chronischen (langsam bzw. dauerhaft verlaufenden) Kurs haben.
- Akutes Ekzem: Das Ekzem tritt plötzlich, nach einmaligem Kontakt mit dem Auslöser auf. Es entstehen ein Juckreiz, Rötungen (bei helleren Hauttypen) oder Aufhellungen (bei dunkleren Hauttypen) und Bläschen (Papeln). Die betroffenen Hautstellen können nässen und bilden im Verlauf Schuppen und Krusten.
- Chronisches Ekzem: Es besteht ein wiederholter oder dauerhafter Kontakt zu dem Auslöser. Das Ekzem heilt dann nicht ab, sondern wird chronisch. Oftmals leiden Betroffene an trockenen und schuppenden Hautstellen. Die Haut kann rissig werden und sich rau anfühlen. Zudem besteht ein Juckreiz und die Haut ist stärker verhornt und verdickt.
Wichtig: Ein Juckreiz besteht bei fast allen Ekzemformen mit Ausnahme vom seborrhoischen Ekzem. Hier juckt die Haut typischerweise nicht.
Je nach Ekzemform treten die Hauterscheinungen an unterschiedlichen Stellen auf:
- Atopisches Ekzem: Im Kindesalter sind insbesondere die Wangen und Außenseiten der Beine und Arme betroffen. Bei Erwachsenen treten die Ekzeme an den Innenseiten der Beine und Arme auf.
- Seborrhoisches Ekzem: Bei dieser Form tritt das Ekzem vor allem an stark behaarten Regionen und stark schwitzenden Körperpartien auf. Hierzu zählen Kopf, Wangen, der Bereich zwischen der Brust und zwischen den Schulterblättern.
- Allergisches Ekzem: Allergische Kontaktekzeme können sich von der Kontaktstelle her ausbreiten. Das heißt, ein Ekzem entsteht nicht zwingend an der Stelle, an der die Haut mit dem Reiz in Berührung gekommen ist.
- Toxisches Ekzem: Tritt meistens an den Stellen auf, an denen die Haut mit dem Reizstoff in Berührung gekommen ist.
- Dyshidrotisches Ekzem: Tritt meistens an Händen und Füßen auf.
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Bilder von Ekzemen
Wie wird ein Ekzem diagnostiziert?
Für die Diagnose untersuchen HautärztInnen die betroffenen Körperstellen und erfragen die Krankheitsgeschichte. Wichtige Informationen sind hierbei:
- Sind Ekzeme bereits in der Vergangenheit aufgetreten?
- Gibt es “Triggerfaktoren” (Auslöser)?
- Besteht eine Lebensmittelallergie?
- Besteht eine Asthma-Erkrankung?
- Leiden Familienmitglieder an ähnlichen Beschwerden?
Je nach Ekzemform können weitere diagnostische Maßnahmen getroffen werden:
- Allergische Reaktion: Bei Verdacht auf ein Kontaktekzem wird ein sogenannter “Epikutan Test” (Patch-Test) durchgeführt. Für diesen werden Pflaster, welche Kontaktallergene enthalten, für 48 Stunden auf die gesunde Rückenhaut angebracht. Beim Abnehmen wird überprüft, ob an den Stellen Überempfindlichkeits-Reaktionen auftreten.
- Nahrungsmittelallergie: Bei Verdacht auf eine Lebensmittelallergie wird ein sogenannter Provokationstest durchgeführt. Bei diesem nehmen PatientInnen ein möglichst Allergie auslösendes Nahrungsmittel (z.B. Erdnüsse) zu sich, um herauszufinden, ob und wie der Körper darauf reagiert.
- Blutuntersuchung: Bei Verdacht auf eine Allergie kann eine Blutentnahme erfolgen. Bestimmte Parameter (IgE und Eosinophile) sind im Falle einer Allergie erhöht.
- HIV Diagnostik: Bei einem seborrhoischen Ekzem ist eine HIV Diagnostik stets notwendig, da eine massive Ausbreitung ein Hinweis auf eine Immunschwäche sein kann!
Warum bekommt man ein Ekzem?
Ursachen für das Auftreten eines Ekzems sind innere (endogene) und äußere (exogene) Einflüsse. Zudem können sogenannte „Triggerfaktoren“ (Auslöser) das Auftreten eines Ekzems begünstigen.
Innere Einflüsse
- Atopisches Ekzem: Mit “inneren Einflüssen” ist die erbliche Veranlagung für die Bildung eines Ekzems gemeint. Das heißt: Leidet ein Familienmitglied an einem atopischen Ekzem, kann die Krankheit innerhalb der Familie weitergegeben werden. Neurodermitis ist das häufigste atopische Ekzem.
- Seborrhoisches Ekzem: Vermutet wird eine Kombination aus einer vermehrten Talgproduktion (Seborrhoe) und einer vermehrten Besiedelung mit einem Hefepilz (Malassezia furfur).
Äußere Einflüsse
Ekzeme zählen zu den Berufskrankheiten. Der Kontakt zu Allergenen bzw. Chemikalien (z.B. Putzmittel) kann ein sogenanntes “Kontaktekzem” auslösen.
- Allergisches Kontaktekzem: Ein Kontaktekzem kann entstehen, wenn man eine Substanz berührt gegen die man allergisch ist. Selten entsteht ein Kontaktekzem nach dem Verzehr eines Allergens. Zu den häufigsten Auslösern zählen Nickel (z.B. in Modeschmuck), Duftstoffe (z.B. Cremes, Parfüms, Deodorant), Haarfärbemittel und Perubalsam, ein Inhaltsstoff von vielen Kosmetika.
- Toxisches Kontaktekzem: Nicht-allergische (auch “irritative”) Kontaktekzeme entstehen durch den Kontakt mit Chemikalien, wie z.B. Putzmittel.
Triggerfaktoren
Faktoren, die die Entstehung von einem Ekzem begünstigen sind:
- Hautirritationen: z.B. Textilien wie Wolle, Schwitzen, übermäßige Hautreinigung
- Allergie auslösende Stoffe (Allergene): z.B. Nickel, bestimmte Lebensmittel, Duftstoffe
- Extremes Klima: z.B. Kälte, starke Lufttrockenheit- oder feuchtigkeit
- Hormonschwankungen: z.B. während der Schwangerschaft oder des weiblichen Zyklus
- Infekte: z.B. der oberen Atemwege (Nase, Nasen Nebenraum, Rachen)
- Immunschwäche: z.B. eine HIV-Infektion
- Lebensstil: Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum
Wie behandelt man ein Ekzem?
Bei der Therapie von einem Ekzem können äußere (lokale) und innere (systemische) Maßnahmen ergriffen werden.
Lokale Therapie
Eine äußere Behandlung der betroffenen Hautstellen ist in den meisten Fällen ausreichend. Wirkstoffe wie Kortikosteroide und Calcineurinantagonisten finden hier in Form von Salben Verwendung. Kortisonsalben sind rezeptfrei in den Apotheken erhältlich, dennoch sollte Art und Dauer der Anwendung mit einem Arzt besprochen werden! Bei der seborrhoischen Dermatitis kann zudem das Antipilzmittel Ketoconazol in Form von Salben und Shampoos verwendet werden. Bei chronischen Ekzemen kann außerdem eine sogenannte PUVA Bestrahlung durchgeführt werden. Diese Methode ist eine Form der Lichttherapie. Hierbei wird die Haut zunächst mit Psoralen behandelt- ein Wirkstoff, der die Haut sensibler für die Lichttherapie macht. Anschließend wird die Haut mit UV-A Strahlen bestrahlt.
Systemische Therapie
Besonders bei schweren Ekzemformen können folgende Wirkstoffe in Form von Tabletten verschrieben werden:
- Kortikosteroide
- Ciclosporin A
- Alitretinoin
Gegen den Juckreiz können Antihistaminika (z.B. Cetirizin) verschrieben werden.
Hautpflege
Die Haut sollte mit feuchtigkeitsspendenden und pH-neutralen Cremes und Lotionen gepflegt werden, damit sich die natürliche Hautbarriere wieder aufbauen kann. Je nach Hautbefund kann hier zwischen Salben mit einem hohen Fettanteil für trockene, schuppende Ekzeme und wässrigen Lotionen für nässende Ekzeme gewählt werden. Achte bei dem Kauf der Produkte auf Inhaltsstoffe wie:
- Urea
- Paraffine
- Glycerine
- Ceramide
Ein häufiges Problem von Ekzemen ist Hauttrockenheit. Diese zu bekämpfen kann bei der Linderung der Beschwerden helfen. Bist du dir unsicher, welche Pflegeprodukte für deine Haut geeignet sind? Dann starte jetzt die Behandlung mit doctorderma.
Was ist ein Ekzem?
Ekzeme werden auch Juckflechte oder Dermatitis genannt. Es handelt sich um einen Sammelbegriff für akute oder chronisch verlaufende, nicht ansteckende Hauterkrankungen der äußeren Hautschicht. Sie zählen zu den häufigsten Hauterkrankungen, so erkrankt fast jeder Mensch einmal in seinem Leben daran. Die Beschwerden können in jedem Alter auftreten. Ein Ekzem kann u.a. durch innere (genetische Veranlagung) und äußere Einflüsse (Allergien, Chemikalien) ausgelöst werden.
Die Ekzemformen lassen sich in 4 Gruppe unterteilen:
- Atopisches Ekzem
- Allergisches Kontaktekzem
- Seborrhoisches Ekzem
- Toxisches Kontaktekzem
- Dyshidrotisches Ekzem
Atopisches Ekzem
Ein atopisches Ekzem oder auch Neurodermitis ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Sie manifestiert sich häufig vor dem 1. bis 5. Lebensjahr und bessert sich spätestens im Erwachsenenalter. In über 50% der Fälle besteht ein zeitgleiches Auftreten von allergischen Erkrankungen wie Asthma oder Heuschnupfen.
Allergisches und toxisches Ekzem
Diese Ekzemformen machen 10% aller Berufskrankheiten aus! Sie werden durch den Kontakt mit bestimmten Allergenen bzw. toxischen Substanzen ausgelöst. Ein Allergen ist eine Substanz, die vom Immunsystem als “gefährlich” eingestuft wird und eine allergische Reaktion auslöst. Eine einmal entstandene Kontaktallergie bleibt meist lebenslang bestehen. Eine toxische Substanz ist ein oft aggressiver Schadstoff (z.B. Chemikalien), der die Haut bei intensivem Kontakt schädigt. Folgende Berufsgruppen sind besonders anfällig für die Entstehung eines solchen Ekzems:
- Friseure
- Gebäudereiniger
- Gärtner und Floristen
- Maler
- Maurer
- Ärzte und Pfleger
Seborrhoisches Ekzem
Ein seborrhoisches Ekzem ist ein gelb-schuppender, rötlicher Hautausschlag. Es tritt überwiegend im Bereich der Talgdrüsen auf (Gesicht, Brust, Rücken) und an stark behaarten Regionen (Kopf). Bei Säuglingen kann das Ekzem kurz nach der Geburt auftreten, im Gegenzug zu Erwachsenen heilt dies jedoch von selbst ab.
Dyshidrotisches Ekzem
Diese Art von Ekzem betrifft am häufigsten Schweißareale, wie Hände und Füße. Sie tritt vor allem zu warmen Jahreszeiten, über die Sommermonate hinweg auf.
Gibt es präventive Maßnahmen?
Am wichtigsten ist das Vermeiden von auslösenden Substanzen. In einigen Fällen ist dies nicht möglich, da man beispielsweise während seines Berufes in Berührung mit ihnen kommt. Folgende Maßnahmen sollte man dann ergreifen:
- Tragen von Schutzkleidung, z.B. Schutzhandschuhen
- Tragen von hautfreundlichen Materialien, wie Baumwolle, Seide und Bambus
- Regelmäßige Hautpflege, z.B. rückfettende und ph-neutrale Lotionen und Cremes
- Eventuelles Anpassen von Arbeitsabläufen, z.B. Meiden von Feuchtigkeit
- Anpassung der Diät, z.B. nickelfreie Diät bei Nickelallergie
- Häufiges Duschen meiden (trocknet die Haut aus)
Was sind Komplikationen?
Da Ekzeme oft mit einem starken Juckreiz auftreten, können kleine Verletzungen durch das Kratzen der betroffenen Stellen entstehen. Dadurch entsteht eine „Eintrittspforte“ für Bakterien und Viren, die eine zweite Infektion auslösen können (Superinfektion).
Ist es ansteckend?
“Ekzem” ist ein Sammelbegriff für entzündliche Hauterkrankungen, die nicht ansteckend sind.
Wann zum Arzt?
Falls das Ekzem das erste Mal auftritt, ist eine ärztliche Abklärung in jedem Fall sinnvoll, um eine Chronifizierung der Erkrankung zu vermeiden. Auch wenn die Beschwerden trotz laufender Behandlung zunehmend schlechter werden, ist eine erneute Arztvorstellung erforderlich. Treten arbeitsbedingte Hautveränderungen auf, sollte Kontakt zum Betriebs- oder Hautarzt aufgenommen werden. Dieser setzt die zuständige Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse in Kenntnisse, um das Vorliegen einer Berufskrankheit abzuklären.
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