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Kurz erklärt: Wozu Ketoconazol? Wie erhalte ich ein Rezept?
- Einsatz: Ketoconazol wird hauptsächlich zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut wie z.B. Fußpilz, Ringelflechte und seborrhoischer Dermatitis verwendet.
- Anwendung: Der Wirkstoff ist in verschiedenen Formen verfügbar, darunter Cremes, Shampoos und Tabletten.
- Wirkung: Ketoconazol wirkt, indem es das Wachstum von Pilzen hemmt, wodurch die Infektion bekämpft und Symptome wie Juckreiz und Rötungen gelindert werden.
- Rezept: Präparate, die Ketoconazol in Konzentrationen bis 2% enthalten sind Rezeptfrei erhältlich.
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Wozu wird Ketoconazol verschrieben?
Ketoconazol wird zur Behandlung verschiedener durch Pilzinfektionen bedingter Hauterkrankungen verschrieben, einschließlich:
- Kleienpilzflechte (Tinea versicolor, Pityriasis vesicolor)
- Ringelflechte (Tinea corporis)
- Kopfpilz (Tinea capitis)
- Fußpilz (Tinea pedis)
- Handpilz (Tinea manuum)
- Hefepilzinfektionen (Candida-Infektionen)
- Seborrhoische Dermatitis (Seborrhoisches Ekzem)
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Wie wirkt Ketoconazol?
Ketoconazol bekämpft Pilzinfektionen, indem es den Aufbau der Zellhülle (Zellmembran) verschiedener Pilzarten stört. Dadurch wird das Wachstum der Pilzzellen gehemmt. Die Infektion wird so bekämpft und ihre Symptome wie Juckreiz und Rötung werden gelindert.
Wie wird Ketoconazol angewendet und dosiert?
Der Wirkstoff ist als Cremes, Salben, Lösungen, Shampoos und Tabletten in verschiedenen Konzentrationen erhältlich. Cremes und Shampoos haben häufig Konzentrationen von 1 % oder 2 %. Tabletten wurden früher bei schweren Pilzinfektionen verschrieben, die nicht auf die örtliche Behandlung ansprachen. Sie sind jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen seit 2013 in der EU nicht mehr zugelassen zur Behandlung von Pilzinfektionen. Ketoconazol ist in folgenden Präparaten enthalten:
- Terzolin® Lösung/Creme
- Ketozolin® Shampoo
- Nizoral® Creme
Was ist Ketoconazol?
Ketoconazol ist ein gegen Pilze wirksames Arzneimittel (Antimykotikum), das zur Gruppe der Azole gehört und zur Behandlung von Pilzinfektionen eingesetzt wird.
Ist Ketoconazol rezeptfrei erhältlich?
In gewissen Formen und niedrigen Konzentrationen bis 2% ist Ketoconazol rezeptfrei erhältlich. Präparate mit höheren Dosierungen bedürfen eines durch einen Dermatologen oder eine Dermatologin ausgestellten Rezeptes.
Welche Nebenwirkungen kann Ketoconazol haben?
Zu den möglichen Nebenwirkungen bei der lokalen Anwendung von Ketoconazol zählen Hautreizungen wie Rötungen, Juckreiz, Brennen oder allergische Reaktionen. Bei systemischer Anwendung in Form von Tabletten kann es zu Magen-Darm-Beschwerden, Ausschlägen (Exanthem) und Unterfunktion der Nebennieren oder Leberwerterhöhungen kommen. Aufgrund dieser ist Ketoconazol in Tablettenform in der Europäischen Union nicht mehr zugelassen zur Behandlung von Pilzinfektionen.
Welche Wechselwirkungen können auftreten?
Ketoconazol kann Wechselwirkungen mit einer Reihe anderer Medikamente haben, einschließlich einiger Blutverdünner, Antidiabetika und Antiepileptika. Daher ist es wichtig, alle Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die man einnimmt, mit seiner Dermatologin oder seinem Dermatologen zu besprechen.
Wer sollte Ketoconazol nicht verwenden?
Personen, die in der Vergangenheit allergisch auf Ketoconazol reagiert haben, sollten den Wirkstoff nicht anwenden. Auch bei der Anwendung in der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern sollte mit den behandelnden ÄrztInnen Rücksprache gehalten werden. Bei schweren Lebererkrankungen sollte der Wirkstoff ebenfalls gemieden werden. Zudem darf er nicht auf offene Wunden, Schnitte und andere Hautläsionen aufgetragen werden.
Was sind Alternativen zu Ketoconazol?
Alternativen umfassen andere Antimykotika wie Clotrimazol, Fluconazol und Terbinafin, abhängig von der Art der Pilzinfektion und der Empfehlung des Hautarztes oder der Hautärztin.
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Über den Autor
Myriam Merkle
Angehende Dermatologin. Sie promoviert am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der Klinik für Dermatologie und Venerologie. Sie absolvierte das Studium der Humanmedizin an der Universität Basel in der Schweiz.
