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Kurz erklärt: Wozu Tacrolimus? Wie erhalte ich ein Rezept?
- Einsatz: Tacrolimus wird in der Dermatologie vor allem zur Behandlung der Neurodermitis verschrieben.
- Anwendung: Der Wirkstoff wird lokal als Salbe oder Creme auf die betroffenen Hautstellen auftragen.
- Wirkung: Tacrolimus ist ein Immunmodulator. Er beeinflusst das Immunsystem und reduziert so die Entzündung und ihre Symptome.
- Rezept: Tacrolimus ist verschreibungspflichtig und bedarf eines Rezepts von einem Dermatologen oder einer Dermatologin.
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Wozu wird Tacrolimus verschrieben?
Tacrolimus wird zur Behandlung von mittelschweren bis schweren Formen der Neurodermitis (atopische Dermatitis, atopisches Ekzem) verschrieben, wenn die herkömmliche Behandlung mit Glucocorticoiden nicht ausreichend wirksam ist. Zur Behandlung der Neurodermitis ist der Wirkstoff für Erwachsene und Kinder ab 2 Jahren zugelassen. Außerhalb der offiziellen Zulassung (Off-Label) kann der Wirkstoff zudem zur Behandlung der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo), der irritativ-toxischen Dermatitis und der perioralen Dermatitis verschrieben werden. Neben dem Einsatz in der Dermatologie findet Tacrolimus in Tablettenform oder intravenös auch Anwendung zur Behandlung der Colitis ulcerosa und nach Organtransplantationen.
Leidest du an Neurodermitis und bist auf der Suche nach einer auf dich abgestimmten Therapie? Dann starte noch heute deine Behandlung bei doctorderma. Unsere FachärztInnen beraten dich zu gerne zu Therapieoptionen und können dir bei entsprechender Diagnose ein E-Rezept ausstellen.
Wie wirkt Tacrolimus?
Tacrolimus wirkt, indem es gezielt das körpereigene Abwehrsystem (Immunsystem) moduliert. Dazu kommt es, indem das Enzym Calcineurin gehemmt wird, wodurch die Ausschüttung von entzündungsfördernden Botenstoffen reduziert wird. Dies führt zu einer Reduktion der Entzündungsreaktion und bei der Neurodermitis zu einer Linderung der Symptome wie Juckreiz, Rötungen und Hautirritationen.
Wie wird Tacrolimus angewendet und dosiert?
Zur Behandlung der Neurodermitis ist Tacrolimus als Creme oder Salbe mit einer Konzentration von 0.01 bis 0.03 % erhältlich. Deren Verkaufsnamen lauten:
- Takrozem®
- Protopic®
Die Präparate sollten zweimal täglich dünn auf die betroffenen Hautareale aufgetragen werden. Die Dosierung ist abhängig von der Schwere der Symptome und der Verträglichkeit. Die Anwendungsdauer wird von den behandelnden HautärztInnen festgelegt, sollte jedoch nicht länger als 6 Wochen betragen.
Achtung: Während der Behandlung mit Tacrolimus sollte besonders auf Sonnenschutz geachtet werden! Denn Tacrolimus kann durch seine immunmodulatorische Wirkung die natürliche Fähigkeit der Haut, sich vor UV-Strahlung zu schützen, beeinträchtigen.
Was ist Tacrolimus?
Tacrolimus ist ein örtlich angewandter (topischer) Immunmodulator, der in Form von Salben oder Cremes zur Behandlung von Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen eingesetzt wird. Er gehört zur Wirkstoffklasse der Calcineurininhibitoren.
Ist Tacrolimus rezeptfrei erhältlich?
Nein, Tacrolimus ist nur nach Vorlage eines durch eine Hautärztin oder einen Hautarzt ausgestellten Rezepts in der Apotheke erhältlich.
Ein Online-Rezept für Tacrolimus kannst du auch in deiner digitalen Hautarztpraxis doctorderma erhalten. Das geht bequem von zuhause und ohne monatelanges Warten auf einen Termin.
Welche Nebenwirkungen kann Tacrolimus haben?
Zu den häufigen Nebenwirkungen, die bei der Anwendung von Tacrolimus auftreten, zählen Hautreaktionen wie Trockenheit, Brennen, Rötung oder Juckreiz an der Anwendungsstelle. Seltener kommt es zu Infektionen (z. B. Herpes), erhöhter Empfindlichkeit der Haut oder systemischen Wirkungen bei langfristiger Anwendung.
Welche Wechselwirkungen können auftreten?
Die gleichzeitige Anwendung von Tacrolimus mit anderen topischen Präparaten sollte vermieden werden, um das Risiko von Hautirritationen zu minimieren. Alkoholkonsum kann die Hautempfindlichkeit ebenfalls erhöhen.
Wann sollte Tacrolimus nicht anwendet werden?
Tacrolimus darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Was sind Alternativen zu Tacrolimus?
Alternativen zur Behandlung der Neurodermitis umfassen andere topische Immunmodulatoren wie Pimecrolimus, traditionelle entzündungshemmende Cremes und bei schweren Fällen systemische Behandlungen oder Biologika.
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Über den Autor
Myriam Merkle
Angehende Dermatologin. Sie promoviert am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der Klinik für Dermatologie und Venerologie. Sie absolvierte das Studium der Humanmedizin an der Universität Basel in der Schweiz.
