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Kurz erklärt: Wozu Tretinoin? Wie erhalte ich ein Rezept?
- Einsatz: Tretinoin wird hauptsächlich zur Behandlung von Akne, Verhornungsstörungen und zur Reduktion von feinen Linien und Sonnenschäden auf der Haut verwendet.
- Anwendung: Es wird äußerlich auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen.
- Wirkung: Tretinoin hemmt die Talgproduktion und fördert die Zellerneuerung. Dadurch wird das Erscheinungsbild der Haut verbessert.
- Rezept: Tretinoin ist in Deutschland verschreibungspflichtig und wird durch HautärztInnen verschrieben. Auch unsere FachärztInnen bei doctorderma können dir ein Rezept ausstellen.
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Wozu wird Tretinoin verschrieben?
Tretinoin kommt vor allem zur äußerlichen Behandlung von leichter bis mittelschwerer Akne zum Einsatz. Auch bei Verhornungsstörungen wie Reibeisenhaut (Keratosis pilaris) und Ichthyosis wird es verschrieben. Außerdem hilft es bei der Milderung von Hautalterungserscheinungen wie feinen Linien, Falten und dunklen Verfärbungen (Hyperpigmentierung), die durch Sonneneinwirkung verursacht werden.
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Wie wirkt Tretinoin?
Tretinoin ist ein Vitamin-A-Derivat (Retinoid) und bewirkt eine Reduktion der Talgproduktion durch Verkleinerung der Talgdrüsen. Talg ist eine ölige Flüssigkeit, die die Haut vor dem Austrocknen schützt. Eine übermäßige Produktion begünstigt die Entstehung von Pickeln (Pusteln). Außerdem wirkt Tretinoin entzündungshemmend und antibakteriell. Auch die Zellerneuerung der Haut wird angeregt, was zu einer schnelleren Hautregeneration führt und dazu, dass Talg besser abfließt ohne Poren zu verstopfen. Dies führt zu einer allgemeinen Verbesserung der Hautstruktur.
Wie wird Tretinoin angewendet und dosiert?
Tretinoin ist nur zur äußerlichen Anwendung als Gel, Creme, Salbe oder Lösung erhältlich. Die Konzentration der Präparate beträgt zwischen 0,025 – 0,1%. Die Anwendung erfolgt durch das Auftragen einer dünnen Schicht auf die zuvor gereinigten betroffenen Stellen. In der Regel wir dies einmal täglich vor dem Schlafengehen empfohlen. Die genaue Dosierung und Anwendungsdauer sollten von einem Dermatologen oder einer Dermatologin festgelegt werden, da diese von Person zu Person variieren. Außerdem sind zur Behandlung von Akne Kombinationspräparate mit den Antibiotika Clindamycin (Acnatac®) und Erythromycin (Aknemycin®) erhältlich. Die Wirkung tritt meist nach 4 – 8 Wochen ein. Ausserdem kann es bei der Behandlung mit Retinoiden zunächst zu einer Verschlimmerung des Hautbildes kommen, die als «Skin purging» bezeichnet wird.
Was ist Tretinoin?
Tretinoin ist ein Retinoid, also eine chemische Substanz, die aus Vitamin A abgeleitet ist. Es ist als Creme, Salbe, Gel oder Lösung erhältlich. Bekannt ist es insbesondere für seine Wirksamkeit bei Hautproblemen wie Akne.
Ist Tretinoin rezeptfrei erhältlich?
Nein! In Deutschland ist Tretinoin aufgrund seiner potenten Wirkung und möglicher Nebenwirkungen verschreibungspflichtig.
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Welche Nebenwirkungen kann Tretinoin haben?
Von den meisten AnwenderInnen wird Tretinoin gut vertragen. Es können jedoch insbesondere zu Beginn der Behandlung Hautirritationen auftreten. Zu diesen zählen:
- Rötungen
- trockene Haut
- Schuppung
- Brennen
- Juckreiz
Diese verlaufen meist mild und verschwinden mit der Zeit von allein wieder. Mit einer Eingewöhnungsphase, in der man das Tretinoin zunächst bloß alle zwei oder drei Tage anwendet, kann man Nebenwirkungen vorbeugen.
Welche Wechselwirkungen können auftreten?
Bei der Anwendung von Tretinoin können Wechselwirkungen mit bestimmten anderen Medikamenten und Hautpflegeprodukten auftreten. Besonders bei der gleichzeitigen Anwendung von Benzoylperoxid oder Salicylsäure, die ebenfalls zur Aknebehandlung eingesetzt werden, ist Vorsicht geboten. Eine genaue Abstimmung mit deinem Hautarzt oder deiner Hautärztin ist daher wichtig.
Achtung: Tretinoin erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut. Um die Haut vor Sonnenschäden zu schützen, sollte man bei der Anwendung von Tretinoin täglich Sonnenschutz verwenden.
Kontraindikationen: Wer sollte Tretinoin auf keinen Fall verwenden?
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte man keine Retinoide und somit auch kein Tretinoin verwenden. Außerdem sollte es nicht bei perioraler Dermatitis, Rosacea und Ekzemen angewendet werden.
Was sind Alternativen zu Tretinoin?
Alternativ zu Tretinoin können abhängig von der spezifischen Hauterkrankung und deren Schweregrad andere Retinoide wie Adapalen oder Isotretinoin verschrieben werden. Auch Nicht-Retinoide wie Benzoylperoxid, Salicylsäure oder lokal applizierte Antibiotika können wirksam sein.
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Über den Autor
Myriam Merkle
Angehende Dermatologin. Sie promoviert am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in der Klinik für Dermatologie und Venerologie. Sie absolvierte das Studium der Humanmedizin an der Universität Basel in der Schweiz.
